St. Anton Tag 7
Nachdem gestern Schatzis Wanderschuhe ihren Geist aufgegeben haben, und das Wetter heute Morgen uns mit blauem Himmel verzaubert, beschließen wir eine kurze Wanderung zu tätigen, auch damit mein Schatzi ihre neuen Schuhe einlaufen kann. Nichts ist schlimmer als mit neuen Wanderschuhen eine lange Wanderung zu unternehmen (normalerweise sind Blasen beim Einlaufen der Schuhe vorprogrammiert).
Wir fahren mit der Galzig-Bahn, die direkt hinter unserem Hotel losfährt, auf den Galzig auf eine Höhe von 2080 Meter.
Da wir wie immer relativ früh loskommen, sitzen wir alleine in der Kabine und genießen die Rundblicke beim Hochfahren.
Im Wanderführer aus St. Anton ist eine Wanderung beschrieben, die sich „Rundwanderweg Galzig“ nennt und über den Arlensee führt. Oben angekommen stellen wir fest, dass es keinen Wegweiser „Rundwanderweg Galzig“ gibt. Dafür gibt es einen Wegweiser „Arlensee 23A“. Also laufen wir den Wanderweg 23A. Unterwegs wird der Weg umbenannt und heißt jetzt „Panoramaweg“. Auch egal. An der Beschilderung ihrer Wege muss der örtliche Alpenverein noch arbeiten. Er könnte sich den Alpenverein in Südtirol als Vorbild nehmen. Hier sind die Wanderwege vorzüglich ausgeschildert. Auch unterwegs sind die Hinweise spärlich oder als Suchspiel angebracht. Wir finden den richtigen Weg trotzdem!
Die Wanderung geht rund um den Galzig. Den Weg als Panoramaweg zu bezeichnen geht vollkommen in Ordnung. Es bieten sich, dank des klaren Wetters, auf dem Weg schöne Ausblicke. Er führt oberhalb des Ortes St. Christoph lang. Im Wanderführer steht: „ideal mit Kindern“. Zwischenzeitlich erinnerte der Weg mehr an einen Klettersteig als an einen Wanderweg.
Nach ca. zwei Stunden, mit reichlich Fotografiepausen, kommen wir schließlich an den „Arlensee“. Er macht mehr den Eindruck eines Pools. Es sieht sehr nach „gewollt natürlich“ aus. Hier machen wir in „Klein-Stonehenge“ eine Pause, genießen die Ausblicke und essen unseren Müsliriegel.
Wie wir hier so sitzen, machen wir uns auch Gedanken darüber, wie stark der Mensch doch hier in die Natur eingegriffen hat. Überall stehen Liftstützen und die Hänge sind begradigt, damit die Skifahrer es im Winter schön kommod haben. Ob es das wert ist, ich weiß es nicht. Ich bin aber auch kein Skifahrer und habe auch kein Hotel in den Bergen. Ich weiß nur, dass mir das nicht gefällt.
Der Rückweg geht über die „Wanderautobahn“ zurück zur Galzig-Bahn. Diesen schaffen wir in einer Dreiviertelstunde.
Im Hotel angekommen, legen wir uns auf die Wiese und genießen das schöne Wetter.
Schatzis Schuhe nach der ersten Wanderung:
Die Schuhe sind ein würdiger Nachfolger der alten, es gab keine Blasen, sie sind sehr bequem und inzwischen auch anständig eingesaut [jb]