Wir haben die Nacht gut überstanden. Keine ungebetenen Gäste vom Friedhof in der Nacht. Die schlechte Nachricht: Es regnet immer noch. Wir werden das Beste daraus machen.

Nach dem Früstück beladen wir das Pferd und machen uns auf zum Gettysburg Visitor Center. Hier wollen wir eine Karte für die Autotour holen und uns dann auf den Weg machen.

Vor dem Betreten müssen wir eine kurze Sicherheitsüberprüfung durchlaufen. Wie immer geht alles glatt. Wir gehen zum Ranger um die Karte zu holen und sind kurz darauf in einem 20 minütiges Gespräch gefangen.

Am Ende des Gespräches empfiehlt er uns, zuerst das Museum zu besuchen. Um die ganzen Zusammenhänge zu verstehen ergibt dies bestimmt Sinn. Es ist unterteilt in Museum, Film, und Cyclorama Painting. Die wird von der Gettysburg Foundation betrieben. Wir zahlen die $40 Eintritt und begeben uns direkt zum Film.

Der Sprecher des Films A New Birth of Freedom ist Morgan Freeman. Er ist 20 Minuten lang und behandelt die Schlacht von Gettysburg, die die Wende im Bürgerkrieg brachte. Sehr gut gemacht und auch für uns sehr verständlich erzählt.

Vom Kino geht es direkt zum Cyclorama Painting. Der französische Kunstler Paul Philippoteaux hat das Panorama Battle of Gettysburg Cyclorama gemalt. Es ist 150 Meter lang und 13 Meter hoch. Das Team hat über ein Jahr an dem Cyclorama gemalt.

Es wird die Schlacht in Kurzform erzählt und mit Licht- und Geräuscheffekten untermalt. Das Cyclorama ist beeindruckend, die Lichtshow dazu eher enttäuschend. Am Ende werden wir dann direkt ins Museum entlassen.

Hier wird die ganze Schlacht sehr ausführlich mit vielen originalen Artefakten beschrieben.

Wir gehen hier ziemlich schnell durch, alles zu lesen und zu erfassen lässt unsere Zeit nicht zu. Der Film vorab war aber auf jeden Fall sehr hilfreich.

Zurück zum Ranger bekommen wir unsere Karte, hätten sie natürlich auch ohne Museumsbesuch bekommen, und machen uns auf den Weg.

Der Weg mit dem Auto ist auf den Straßen sehr gut gekennzeichnet. Auf dem Weg zum ersten Stopp lässt der Regen nach und hört schließlich auch ganz auf.

An der McPherson Ridge machen wir Halt und ich die ersten Fotos.

Am zweiten Stopp brennt die ewige Flamme auf einem Turm, die noch aus 32 Km Entfernung zu sehen ist. Sie steht symbolisch für die Wiedervereinigung des Landes nach dem Bürgerkrieg.

Wir fahren so bis zum fünfen Stopp Virginia Memorial. Dies ist das erste Südstaaten-Monument, welches auf dem Schlachtfeld von Gettysburg errichtet wurde.

Von hier fahren wir direkt zur Eisenhower National Historic Site. Hier kann zu jeder vollen Stunde das Haus vom General und 34. Präsidenten der USA Dwight D. Eisenhower besichtigt werden. Dwight D. Eisenhower hat die Farm zu Lebzeiten an den National Park Service übergeben.

Maximal 40 Leute dürfen sich gleichzeitig im Haus aufhalten. Da es ein normales Wohnhaus ist, wird es hier trotzdem sehr kuschelig. Wir laufen durch das ganze Haus und sehen uns alle Räume an. Alles am und im Haus ist original und dadurch sehr authentisch. Das macht das Erlebnis sehr beeindruckend.

Wir fahren jetzt noch zum Landis Valley Village & Farm Museum. Hier werden die Geschichte, historische Gebäude und authentische Artefakte der Pennsylvania Deutschen bewahrt.

Wir können die ganze Strecke offen fahren. Die Fahrt über die Dörfer (Autobahnen vermeiden) dauert zwei Stunden. Am Parkplatz gibt es direkt einen Picknick-Platz. Diesen nutzen wir auch sofort aus und bereiten Kaffee und das Essen zu.

So gestärkt gehen wir zum Visitor Center. Wir werden sehr nett empfangen. Wir bezahlen unseren Obolus und werden in das “Kino” geschickt. Hier wird uns der Film über das Leben der deutschsprachigen Bewohner Pennsylvania Dutch/Deutschen gezeigt. Um 1750 stammte etwa 1/3 der Einwohner Pennsylvenias aus dem heutigen Südwesten Deutschland, der Schweiz und dem Elsass. Die religiöse Ausrichtung waren hauptsächlich Lutheraner und Reformierte, es gab aber auch Amish, Mennoniten und viele andere.

Nach dem Film laufen wir durch das Dorf. Die Gebäude sind alle offen und laden zum Erkunden ein. Beim Schmied, Schuhmacher, Tante-Emma-Laden und im Landis Brothers Haus stehen Erklärbäre/innen. Sie geben wirklich interessante Information zum jeweiligen Gebäude.

Jetzt müssen wir erst noch schnell Online Karten für die Independence-Hall erstehen. Die sind heute ab 17:00 Uhr frei gegeben. Hat super geklappt.

Auf dem Weg zum Hotel in Philadelphia fahren wir am Flughafen vorbei um unser Auto zu tauschen. Leider sind die Mitarbeiter inkl. des Managers sehr uninteressiert an unserem Problem. Daran ändert auch die E-Mail der Führungsetage nichts. Ein Cabrio ist natürlich nicht verfügbar (war uns klar, sind ja wahrscheinlich alle vom Rückruf betroffen), ein Midsize-SUV auch nicht. Eigentlich ist dass Auto egal, sie haben alle ein Dach. Wir fahren jetzt einen Hyundai Sonata, eine viertürige Stufenheck Limousine. Ist halt ein Auto, aber kein Vergleich zum Pferdchen. Größter Makel: hat ein Dach. Da wir aber den Grund des Rückrufes nicht kennen, nehmen wir das sehr zähneknirschend für unsere Sicherheit in Kauf.

Jetzt geht es zum Hotel. Morgen machen wir dann Philly unsicher.