USA 2025 Tag 10 - Fort William Henry & Green Mountains
Wenn wir gestern das beste Frühstück der bisherigen Reise hatten, dann ist das heutige Frühstück das schlechteste der bisherigen Reise. Alles ist abgepackt und und dementsprechend auch sehr pappig.
Nach dem Frühstück versetzen wir uns in das Jahr 1755. Hier wird das Fort William Henry gebaut. Es ist nach dem Prinzen William Henry, einem Enkel König Georgs II. benannt. Laut dem Guide ging es bei der Namensgebung auch darum, sich beim König einzuschmeicheln, denn wenn es um den Enkel geht…
Es wird an der flachen Passage am Lake George gebaut. Der See liegt zwischen den Adirondack Mountains und den Green Mountains. Im Norden hat er eine Verbindung zum Lake Champlain. Dies machte diesen See strategisch besonders wichtig. Man kann die 52 Km nach Norden ohne großen Kraftaufwand per Schiff überbrücken.
Die Franzosen haben als Revanche das Fort Carillon am Lake Champlain gebaut.
Im März 1757 griffen die Franzosen das Fort für fünf Tage an. Sie konnten das Fort aber nicht erobern, verbrannten dafür aber alle Schiffe der Engländer, die sie im Jahr 1756 gebaut hatten. Mit diesen Schiffen wollten die Engländer die Franzosen im Herbst 1757 angreifen. Dies war jetzt nicht mehr möglich, dafür griffen die Franzosen im Herbst 1757 das Fort an und eroberten es.
Die Franzosen hatten zwar das Fort erobert, den Siebenjährigen Krieg (1756–1763) aber verloren. (Wer mehr dazu wissen will, bitte selber googeln, sonst wird das hier ein Geschichtsblog. Ist aber tatsächlich hochinteressant.)
Der Erklärbar erzählt die Geschichte um das Fort sehr anschaulich und unterhaltsam.
Nach dem 30-minütigen Vortrag erfolgt eine praktische Vorführung des britischen Gewehrs Brown Bess (Steinschloss-Infanterie-Gewehr). Beim dritten Versuch klappt es auch. Sehr eindrucksvoll.
Nach der Vorführung gehen wir auf den Wehrgang. Hier steht die Kanone für Vorführung. Der Erklärbär hat natürlich auch hier wieder viel Interessantes zu erzählen. Dann wir die Kanone betriebsbereit gemacht und abgefeuert.
Da ich ziemlich dicht dabeistehe, klingeln mir Ohren. Opfer müssen gebracht werden. Wir sind nur etwas verwundert, dass der Kanonier, der die Kanone dreimal am Tag bedient keinen Gehörschutz trägt.
Nach der Vorführung wird noch erklärt, dass normalerweise die Kanone mit einem Kilogramm Schwarzpulver geladen wurde. Bei den Vorführungen werden aber nur 60 Gramm Schwarzpulver benutzt. Unvorstellbar, wie laut dann erst ein Kilogramm Schwarzpulver sein müssen, wenn mir jetzt schon fast das Trommelfell geplatzt ist.
Damit ist die Living History Tour & Military Demonstrations beendet. Wir laufen jetzt noch durch das Museum, bevor wir den Prospect Mountain Veterans Memorial Highway fahren. Normalerweise kostet die Auffahrt $10. Am heutigen Tag will aber keiner Geld von uns haben.
Am Parkplatz machen wir unser tägliches Picknick. Auch gibt es einen schönen Ausblick.
Jetzt fahren wir zu den Green Mountains. In Ruthland besuchen wir das Visitor Center. Hier versorgen wir uns mit Informationsmaterial zu Vermont (Straßenkarten und weitere Informationen). Im Vorfeld hatte ich schon Material angefordert, das ist aber nie angekommen.
Zum Hotel fahren wir dann über die Vermont Route 100 (VT 100). Diese führt von Nord/Süd durch Vermont und ist bei Touristen im Herbst sehr beliebt.
Das Hotel finden wir auf Anhieb. Hat Schatzi wieder sehr gut ausgesucht.
Morgen gehen wir dann endlich ein bisschen in den Bergen wandern.